Winter 2004
19.+20.11.2005 (Burghausen, Augsburg)
Wieder zurück von unserem Ausflug nach Bayern schnell alle Erinnerungen
notieren, bevor sie weg sind. In der "Wegwerfgesellschaft" und in
Zeiten von "Ekel-TV" und "Gaga-Shows" im "Free-TV"
leben auch Erinnerungen auf der "Ãœberholspur des Datenhighways".
Abfahrt nach Burghausen ist 8 Uhr früh, Benni hat leichte Verspätung.
Insgesamt größere Müdigkeit, Mauri schläft auf dem Beifahrersitz
für mehrere Stunden ein, erst sein zweiter Schlaf auf einer Fahrt (for
the record: das erste Mal war auf der Fahrt Genthin-München im Mai), ansonsten
sind die ersten Stunden eine Mischung aus soften Witzen, kürzeren Schlafeinheiten
und dem Verzehr mitgebrachter Jausen und gelegentlichen Pausen. Die Fahrt läuft
besser als gedacht und wir sind viel zu früh in Burghausen, Mauri hat Schwierigkeiten,
das Bayerische in dem Tempo zu verstehen, in dem es gesprochen wird und reagiert
nach Gefühl mit Nicken oder freundlichem Lachen, sein jeweiliges Gegenüber
hat keine Ahnung, daß er kein Wort versteht. Das FZH Burghausen ist eines
der von den meisten Bands geliebten bayerischen Jugendzentren in Häusern
mit mehreren Etagen. Ohne es empirisch beweisen zu können sind z.B. in
Baden-Württemberg viele Jugendhäuser in flachen Bungalows und eher
traurige Buden, wo flegelhafte Halbstarke den Turf verteidigen, in Bayern sind
es häufig schöne Gebäude, stolze Häuser mit zwei bis drei
Geschossen, sauberen Aufenthaltsräumen, Tischfußball (dort genannt:
Kickerkasten), Billard und Jugendlichen, die sich so für Stoiber und seine
Mischpoke schämen, daß sie Fremden gegenüber (also Nichtbayern),
umso höflicher sind und verwundert fragen: was, wenns ihr aus Köln
seids, seids ihr dann extra runtergfahrn?. Natürlich; und wir würden
es jederzeit wieder tun. Außerdem haben wir auf Empfehlung des Kandidaten
Lorenz Limmer an der Wahl zum Jugendrat teilgenommen, der aber, wie sich später
herausstellt, zu seinem Vorteil unzureichende politische Aufklärung betrieben
hat. Es sei ihm verziehen. Das Essen hat leider zu sehr Snackcharakter, um die
ganze Band satt und zufrieden zu machen.
Als erste gehen Monophox auf die Bühne, alte und liebe Freunde aus Dackelzeiten,
die in den vier Jahren seit die Freundschaft besteht interessanterweise kein
bißchen gealtert sind; sehr erstaunlich. Der Mischer legt sich nicht über
Maßen ins Zeug und füllt den kleinen Raum statt mit ausgewogenem
Klangbild mit brechender Lautstärke, daß es leider schwer ist, ohne
Kopfschmerzen zu bekommen die schönen Songs aus dem Lärm herauszuschälen.
Erich wird die Band verlassen, es ist schade.
Als nächste sind Freizeit 98 dran, Markus betont häufig, daß
er erkältungsbedingt Probleme mit seiner Stimme hat, aber eigentlich merkt
man nichts, vielleicht ist es nur ein Schwindel? Die Band ist gut, die Songs
auch, außerdem kurz, was ja den Vorteil hat, daß die ganze Zeit
was passiert.
Das Publikum ist bei den ersten beiden Bands noch zurückhaltend, es unterkühlt
nennen wäre zu wertend, obschon es rein temperaturbedingt jedes Recht hätte,
dies zu sein. Wir machen ganz normal, was wir immer machen. Björn hat zum
ersten Mal seit seinem Anfall im Sommer ein Glas Rotwein getrunken. Im Publikum
sind die obligatorischen zwei 'nicht reden, spielen'-Brüder. Sie langweilen
uns und professionell schmettern wir ihre Einfallslosigkeit mit einer Mischung
aus Haß, Häme, Härte und Nichtbeachtung ab. Es macht mit jedem
Song mehr Spaß, zu spielen, vor der Bühne ist es voll, die Leute
haben gute Laune, wir ebenso, der Raum birst beinahe vor Coolness. Um 24 Uhr
fangen Monophox an, Björn ein Geburtstagslied zu singen, das Publikum macht
mit und der charismatische Frontman des vielversprechenden Rockacts ist vor
Rührung nahezu sprachlos, beim anschließenden 'Stefanie Sagt' ringt
er mit den Tränen. Wegen eines Drüsendefekts, behauptet er bei der
späteren Pressekonferenz. Da wir nicht dachten, daß nach 'Our Hearts...'
noch jemand möchte, daß die Band noch einmal auf die Bühne kommt,
gehen wir einigermaßen unvorbereitet und mit vom Gitarrenmassaker verstimmten
Instrumenten in unsere Zugaben, retten uns aber dezent und müssen mit Nachdruck
beteuern, daß jetzt Schluß ist. Die Burghausener sind äußerst
liebenswert, die Aftershow ist toll, es gibt viele Küsse und Glückwünsche
wegen Geburtstag und Konzert. Freizeitgerhard fährt seine Geschwindigkeit
durch das viele getrunkene Bier herunter und seine Laune hoch. Am laufenden
Band lädt er uns nach München ein in seine Wohnung, in der die Dackel
5 letztes Jahr schon schlafen durften. Durch eine zusätzliche Couch hat
Gerhard nun mittlerweile sowohl mehr Komfort für die Gäste als auch
größere Unabhängigkeit von seinem Mitbewohner.
Irgendwann aufräumen, verabschieden und ins Elternhaus von Freizeitmarkus
fahren. Komfortable Unterbringung, allgemeines Hochgefühl. Die Nacht ist
gut.
Samstag früh hat Björn kurz schlechte Laune: die Warmwasserversorgung
ist nicht optimal und der kontrovers diskutierte Entertainer und Rocksänger
aus Köln muß kühl duschen, was er so sehr haßt wie die
Unehrlichkeit und Gottlosigkeit in der Wegwerfgesellschaft. Aber seine Geburtstagsgeschenke
einerseits und der von Andi und Markus hingebungsvoll vorbereitete Frühstückstisch
(inklusive Backbohnen, einer Melone und den von Benni beim Burghausener Catering
vermißten und angemahnten kleinen Bananen) andererseits drehen seine Laune
innerhalb weniger Sekunden. Die Locas-Vorhut mit Niklas, Stefanie und Björn
ißt rauhe Mengen, ihre berühmte Bescheidenheit finden sie angesichts
des Angebots heute selber völlig uninteressant. Die "Gammel-Twins",
wie Mauri und Benni von vielen Fans gerufen werden, kommen später dazu
und machen sich Stullen mit den Resten der anderen. Bis zur Abfahrt nach Augsburg
ist noch viel Zeit, die mit dem Fernseher totgeschlagen wird. Im ersten Programm
kommt eine Art Märchenfilm, völlig unverständlich und abgedreht,
zusammenhanglose Fischhunde, die derangierte Prinzessinen spazierenreiten, die
wiederum Jagd auf irreführend durch ein Höhlenlabyrinth schwebende
Liliputaner machen. Wir kommen uns vor, als hätten wir Drogen genommen
und Lachen aufgekratzt. Die ORF-Serie 'Meine Familie – voll
peinlich' (sinngemäß) ist hingegen in einem Maße verwirrend
und zusammenhanglos, daß es eher traurig und enervierend ist. Markus Eltern,
vor deren elterlichem Ãœberengagement er uns mehrmals gewarnt hat,
finden wir spitze. Sein Vater erzählt eine Schote, in der Peter Maffay
(eine Art sehr entfernter Bekannter der Familie) auftaucht und seine Mutter
schenkt uns eine Tüte Obst.
Die Fahrt nach Augsburg ist kurz und unspektakulär, wir hören eine
in Burghausen gefundene ALF-Kassette, auf der der "pelzige Außerirdische
vom Planeten Melmac" die deutsche Sparche und ihre Dialekte zusammen mit
der Computerstimme ILF erkundet. Das Ganze ist ein unerträglicher Mix aus
Tommi Pipers anstrengenden Mundartwitzchen und Songs, die ALF singt, die so
lieblos getextet sind, wie die Dance-Stomper vom Mo-Do, falls man sich noch
an den italienischen Sänger erinnert. ALF singt zB 'Bahn und Post machen
blau und gehen zu Alfis Superschau', dann der Chor: Al-Fi! ALF ist unser Superstar.
Wir schalten bald aus. Und machen stattdessen TKKG an, ein weiteres Fundstück
aus Burghausen. Ob es jemals aufhört, daß man TKKG für ihren
Sexismus, ihre Stumpfheit und Boshaftigkeit haßt? TKKG könnte man
als eine Art fiktiven Action-Detektivflügel der Jungen Union bezeichnen.
Ähnliche Weltanschauung, nur weniger geschwätzig. Tarzan
haut direkt zu und ersetzt anstrengende Ermittlungen durch Denunzieren, Einschüchtern
und rohe Gewalt.
In der Kantine sind wir natürlich die ersten. Wir spielen mit den Flippern,
Addams Family und Twilight Zone, als Anajo dazukommen. Die Begrüßung
ist voller Zärtlichkeit, gegenseitigem Respekt und aufrichtiger Freundschaft.
Essen vom Bringdienst. Weil Anajo in Augsburg ungefähr so sind wie die
Beastie Boys in New York oder DJ Tomekk überall, wo es darum geht, Possetracks
zusammenzuschustern, also eine Institution, an der keiner vorbeikommt, ist die
Kantine ausverkauft. Schön dabei ist, daß es gerammelt voll ist,
anstrengend, daß so viele Leute in bester Laune ein Konzert zu einem Kampf
gegen die Plauder- und Feierlaune des Publikums machen können. Freizeit
98 eröffnen und sind ganz außer sich, als sie von der Bühne
gehen, wir haben sie leider nur halb aus dem Backstageraum miterlebt, es ist
zu voll, um entspannt zwischen dieser wegen ihrer Ruhe und Intimität für
uns Künstler geeigneten Zone und dem normalen Klubbereich hin- und herzupendeln.
Der Eindruck ist, daß sie es gut gemacht haben.
Die Bühnenmodule sind nicht formvollendet, weshalb zB Björn auf zwei
separaten Würfeln steht, die ein klein wenig wackelig sind, ansonsten ist
es schön auf der großen Bühne und wir haben uns so aufgestellt,
daß Mauri nicht verdeckt wird. Das Publikum ist gleichermaßen euphorisch
und voller Jubel wie auch unaufmerksam und pardylaunig. Der Bühnensound
ist schwierig, wir haben keine Ahnung, wie es beim Zuschauer klingt, was wir
auf der Bühne spielen. Vermutlich in Ordnung. Björn bekommt heute
ein liebevolles Raunen und Ansätze von Gesang zum Geburstag, Niklas macht
eine Art Indierock-La-Ola (er bittet Steffen, der das Konzert abmischt, mehr
Publikum auf seinen Monitor zu bekommen, worauf das Publikum (man muß
sagen: ziemlich smart) reagiert mit etwas lauterem Jubeln) und bei seinem neuesten
Hit wird der Takt mitgeklatscht. Es sind viele Handys in der Luft, mit denen
Fotos gemacht werden, gottseidank sind es keine Laserwaffen. Um zu schocken,
gehen wir natürlich mit 'Our Hearts' von der Bühne. Das Publikum ruft
Steffi! Steffi!-Sprechchöre. Vom kompletten Konzert gibt es schöne
Fotos auf <a href="http://www.roteraupe.de">roteraupe.de</a>,
auf denen Björn zb aussieht, als würde er gleich explodieren und Niklas,
als wäre er vom Teufel besessen. Außerdem war endlich mal jemand
so feinsinnig, unsere Bodeneffekte und Hardcases zu fotografieren.
Anajo sind danach eine Art Ãœberband, sie erinnern an Kiss und
Pink Floyd in der Weise, wie das Publikum wie mit einem Zauber belegt verrückt
spielt zu ihren Tunes. Jockel, ihr Manager und Booker läuft mit traurigem
Gesicht durch die Kantine: er ist ratlos und weiß überhaupt nicht,
wohin mit all dem Geld, das sie heute abend einnehmen werden und schenkt deshalb
jedem Zuschauer zum Abschied 100 Euro. Die Fans wiederum flippen deshalb derart
aus, daß sie 200 Euro am Merchandisetisch ausgeben. Merchandisetisch heißt
im Falle dieser eindrucksvollen Newcomer wohl eher mobile Boutique: in der jugendlich-charmant
mit einem Touch vom Karibik eingerichteten Ladefläche eines Lastwagens
verkaufen sie all ihre Fanartikel: Schmuck, Regenschirme, Meerschaumpfeifen
und Replika ihrer ersten goldenen Schallplatte; für die Fans, die sich
für den neuen Anajo-Jogginganzug interessieren, haben sie Umkleidekabinen
bereitgestellt. Wir kaufen uns alle edelsteinbesetzte goldene Anajo-Armbanduhren
und lassen uns mit der Band fotografieren.
Nach dem Konzert geht es endlos weiter. Es dünnt mit der Zeit ein wenig
aus und im großen Raum, wo jetzt DJ-Action ist, kommen bierselige Evergreens
zum Schunkele, zB. die perfekte Welle oder Selig. Da Björn und Niklas unter
den ca. 600 Anwesenden vermutlich die einzigen sind, die nahezu nüchtern
sind, werden die ungleichen Brüder mit Hang zum Grüblerischen immer
ernster und verschlossener. Sie denken viel nach über die Wegwerfgesellschaft.
Irgendwann am Morgen schließt die Kantine und mittlere Häufen Schutt
werden auf dem Boden zusammengekehrt, es stinkt nach Essig, kaltem Zigarettenrauch
und verfeierten Menschen, leider nicht wie uns versprochen wurde nach frischgebackenem
Brot. Die Nacht verbringen wir aufgeteilt auf Steffens und Michis WGs. Von Freizeit
98 verabschieden wir uns noch am Abend. Gerhard lädt uns erneut nach München
ein, wir beginnen zu verstehen, daß es eventuell mehr Drohung als Einladung
ist. Da Andi und Markus es mißverstehen könnten, wenn wir sie küssen,
drücken wir ihnen, obwohl hier eine Menge Gefühle im Spiel sind, gleichsam
männlich und zärtlich ihre Künstlerhände zum Abschied.
Sonntag machen wir ein Frühstück mit Jockel und Steffen, die anderen
Anajos sind kaputtgefeiert, Oliver etwa hat die zweite Hälfte des Abends
mit angetrunkenen, halb geöffneten Augen verbracht, was traurig und geheimnisvoll
wirkte an dem begabten Gitarristen, dessen Markenzeichen sonst stets seine strahlenden,
weit aufgerissenen Augen sind. Weil Stefanie und Björn sich selbst ein
Geldausgabeverbot auferlegt haben, müssen ihnen die anderen vom Frühstücksbuffet
Sachen klauen, die sie heimlich unter der Tischplatte in mundgerechte Stücke
reißen und sich in Momenten in den Mund stecken, in denen keine Bedienung
etwas davon sehen kann. Man merkt es ihnen an: sie waren schon in der Schule
Lausebengel erster Kajüte, daß selbst Pepe Nietnagel mit den Ohren
schlackert. Ein Abschied unter der Augsburger Wintersonne, ein letztes Mal singen
alle zusammen das Pfadfinderlied 'Nehmt Abschied Brüder, ungewiß'.
Die Heimfahrt ist zäh, da lang. Ein drittes Hörspielfundstück
ist das Schloß-Trio, eine mindestens dreiteilige (wir vermuten: gefloppte)
Serie von Red Geller, die sich in solider EUROPA-Hörspielqualität,
aber auch pointenfrei und inkohärent geschrieben im oberen Durchschnitt
einfindet. Sonst passiert wenig.
Vielen Dank an das komplette Anajo-Kompetenzteam, Oliver, Michi, Ingolf, Jockel,
Steffen und Franzi, an Markus (samt Eltern), Gerhard und Andi von Freizeit 98
und an alle, die da waren und zu diesem großartigen Wochenende beitrugen.
Bis bald.
8.-10.12.2004 (Magdeburg, Chemnitz, Berlin)
Als wir letzte Nacht auf der A13 den Nebel von Chemnitz hinter uns ließen, schien
es, als würden wir eine andere Wirklichkeit verlassen, in der wir die letzten
Tage verbracht hatten. Vielleicht liegt es an dieser Erleichterung, dass wir
in jenen Stunden wohl die einzigen Menschen waren, die in kurzer Folge Simon
& Garfunkel und Rage Against The Machine Lieder sangen während draussen Berlin
immer näher rückte. Ach, Berlin. Chemnitz war schrecklich kalt und der Nebel
der auf diese Stadt nieder drückte kam direkt aus der Trickkiste von Horrorfilmmachern.
Viel zu früh in dort angekommen, und nach einem deprimierenden Ausflug in eins
dieser modernen Einkaufszentren, hatten wir auf einem Parkplatz Breakdance geübt,
leider keine Mülltonne zum Anzünden gefunden, statt dessen vor dem Karl Marx
Monument posiert und uns über die Frisur des alten Steingesichts mokiert. Wenig
später saßen wir im Café Moskau, einem völlig unwirklichen Billiard & Kuchen
Café, in dem man hinter jeder Ecke - oder an jedem der 36 ungemein gepflegten
Billiard Tische - russische Agenten vermutete. Weit wirklicher wirkte da das
Subway To Peter, in dem seit neun Jahren Bands aus aller Welt einkehren. Street
Punks aus Israel, die das Duschen konsequent verweigern, übermotivierte Brasilianer
und ein persönlicher Freund von Ricky Ramone. Und nun wir, die wir offensichtlich
weder ungeduscht noch tätowiert genug waren, um mehr als ein höfliches Klatschen
und die nachträgliche Entschuldigung für eben diese Zurückhaltung zu gewinnen.
Ähnlich unwirklich war es am Abend zuvor in Magdeburg, einer Stadt, die uns
nicht bloß von den guten Geistern sondern eigentlich allem verlassen schien.
Inmitten brach liegender Strassen hieß uns dort Mikro willkommen, der das Mikrokosmos
so betreibt, wie ein Club betrieben werden sollte. Tolles Essen für die Bands,
ein prima DJ vor dem Konzert und allgemein eine recht freundliche Behandlung.
Trotzdem war es unser bislang einsamstes Konzert überhaupt. Ein weiterer Grund
sich über all die Mails von Menschen zu freuen, die heute Abend in die Garage
Pankow kommen wollen, uns zu beweisen, dass wir nicht endgültig in einer Schattenwelt
angekommen sind, in der die Welt, die man zu kennen glaubte nur noch schemenhaft
zu erkennen ist.
Guten Morgen Berlin, und, weißt Du, es ist schön mit Dir. Ein paar Meter weiter
liegen Steffi und Björn und stellen erstaunt fest, dass sie beide von Benny
geträumt haben. Benny, der gestern plötzlich auf der Bühne stand um das Ende
von "Rette Unsere Seele" zu singen. So wie ein paar Minuten später das Publikum
"Lovesongs Gegen Das Schweinesystem" gesungen hat als hätte es zuvor geschlossen
geübt und sei gerade erst von der Chorprobe zurück. Dabei war es nur Peer, der
von der Gesangprobe durch die Berliner Nacht geeilt war, um gerade noch pünktlich
mit seiner Bratsche auf die Bühne zu kommen als wir bereit waren uns zu "Our
Hearts & The Real World" in Feedback fallen zu lassen. Und ungefähr während
dieses Stückes, während Steffi den Bass lauter drehte, während Mauri wütend
schreiend auf die Snare starrte, die schon beim zweiten Stück versagt hatte
und Björn wie von Sinnen um sich brüllte waren Locas In Love die glücklichste
Band auf der Welt. Und weil sich Glück nicht weiter erklären lässt können wir
nur nochmal Danke sagen. Danke Lisa für das super gemischte Konzert, danke Annette
und ihren Kolleginnen und Kollegen in der Garage Pankow deren Namen wir leider
vergaßen. Danke Beautiful Kantine Band, danke Sebastian für die Musik nach den
Konzerten, ach, einfach: Danke, alle.
Jahresabschluß:
17.+18.12.2004 (Reichenau, München)