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Auf dieser Seite findet ihr alphabetisch sortiert einige Antworten auf Fragen, die wir immer wieder gestellt werden - und auf einige, von denen wir uns wünschen würde, dass man sie uns öfter stellt. Sollte eine wichtige Frage nicht geklärt sein bitte eine email schreiben.

Bigband * Bus * Coverversionen * Exmusiker * Geld * Gründung * Jobs * Konzerte * Label * Management * Name * Proberaum * Seitenprojekte * Songwriting * Sound * Studio * Veröffentlichungen

Bigband

Locas in Love waren bislang in zwei Phasen ihrer Karriere als fünfköpfige Band unterwegs. Die erste, kurze Phase währte (Proben nicht eingerechnet) vom 16.8.2002 bis zum 07.12.2002. In dieser Zeit war René Hamann von der (schmerzlich vermissten) Band Klitpop unser Keyboarder und Percussionist.
Zum zweiten Mal zu fünft waren die Locas als auf der Biggest Balls On The Ball-Tour vom 08. bis zum 24.04.2005 Peer Göbel zu ihnen stieß um Viola, Orgel, Percussion und Gesänge beizusteuern.
Unserem Auftritt mit Orchester haben wir eine eigene Seite gewidmet.

Bus

Im Oktober 2002 wurde zum ersten mal ein Bus angeschafft, ein Ford Transit 130 von 1971, ein roter Feuerwehrbus, der super aussah, langsam fuhr und dennoch viel Benzin verbrauchte (K-FT 130). Die 1500 Euro dafür wurden uns versprochen, natürlich bekamen wir sie nie und Martin Schray von UKD streckte sie für die Unendlichkeit vor. Der Bus gab nach einer wirren Geschichte, die von Björn, scheinbarem Drogenmissbrauch, Verkehrspolizisten in Baden-Württemberg, einer Festnahme, seinem Vater, der den Motor durch Überdrehen kaputtkriegt und dem ADAC (der beste Verein der Welt, ohne Ironie jetzt) handelt, Ende November den Geist auf.
In einer weiteren Verwicklungsgeschichte tauschten wir den Schrottbus bei einem Galgenvogel aus Essen gegen einen blauen Ford Transit von 1982 ein (K-EA 6069) und zahlten eben noch 1000 oder 2000 Euro drauf, irgendwie haben wir es vergessen. Auch hier wurde betrogen und gemogelt und noch heute läuft ein nicht uninteressantes Verfahren, das mit Björn, wie er zusammen mit dem Gerichtsvollzieher einen Hausbesuch in Essen macht und auf das Auslaufen eines Offenbarungseides seines Gegners wartet, in Zusammenhang steht. Im Juli 2003 fuhren die tapferen Dackel zu ihrem letzten Konzert mit Martin nach München, um dort ein tolles Festival mit Supergage zu spielen, als der Bus sich 20 Kilometer vorm Ziel auf der A8 eineinhalb mal überschlug, eine fürchterliche Geschichte, die mit Björn, Hagel und Kontrollverlust zu tun hat. Die Insassen sind mit mittleren Verletzungen und dem Leben davongekommen, der Bus war Schrott, das Konzert konnte nicht gespielt werden.
Im September 2003 liehen wir uns 8000 Euro und kauften zum ersten mal einen vernünftigen Bus bei einem richtigen Laden, ein gelber Mercedes Sprinter 208D (Kennzeichen K-FG 3559. Winkt oder hupt, wenn ihr uns seht.), der uns bis Ende 2009 treue und außerordentlich gute Dienste leistet. Wir saßen gerne und stets mit einem Lächeln in dem schönen und geräumigen Auto, das wir gerne verschönerten. Wir gaben leider extrem viel Geld für Steuer und Versicherung aus und für regelmäßig anfallende Wartungsarbeiten, fanden aber bis zum Motorschaden, dass es sich lohnt. Mit entsprechender Wut denken wir an die Nacht, in der die Schiebetür aufgebrochen und (von allen Dingen) die Rückbank (ersetzbar) und ein paar persönliche Sachen (unersetzlich) gestohlen wurden und das unglamouröse Ende der schönen Freundschaft, bei dem die Inkopetenz des
Idiotenbetriebs Thelen in Köln uns durch für KfZ-Betriebe nicht untypische eigennützig-gierige Beratung vierstellige Verluste bescherte. Dort niemals hingehen!

 

Coverversionen

Bei vielen unserer Konzerte spielen wir Coverversionen, bisher unter anderem folgende (ohne wirkliche Reihenfolge):
The Monkees: Daydream Believer / Simon & Garfunkel: Flowers never bend with the rainfall / Lou Reed: Waves Of Fear / Gun Club: Mother Of Earth / Townes Van Zandt: A Song For / Velvet Underground: Sweet Jane / The Kinks: I'm not like everybody else / Tommy Roe: Sweet Pea / Magnetic Fields: Papa Was A Rodeo & The Book Of Love / ACDC: Big Balls / Nick Lowe: Cruel To Be Kind / Aphrodite's Child: Rain and Tears / The Beatles: I want to hold your hand / Elvis: Can't help falling in love with you & You were always on my mind / Chris Isaak: Wicked Game
In unsere eigenen Stücke eingearbeitet haben wir folgende Lieder (oft ist tagesabhängig, welchen Fetzen wir dann tatsächlich einbauen):
Velvet Underground: All Tomorrow's Parties (in Our Hearts And The Real World) / The Fall: Totally Wired & How I Wrote Elastic Man (In How I Wrote I Get Lonesome) / Cornershop: Brimful of Asha (auch da) / Beck & Calvin Johsnon: I Get Lonesome (auch) / Vaselines: Molly's Lips (auch) / Art Brut: Formed A Band (auch)
Bisher veröffentlicht haben wir an Coverversionen:
The Beatles: I'm looking through you, The Beach Boys: Wouldn't it be nice, Lou Reed: Waves Of Fear (Río Veneno) / Gordon Lightfoot: If you could read my mind, Simon & Garfunkel: April Come She Will (A Robot...) / Dolly Parton: Jolene (Robot-Bonus-CD) / Ween: What Deaner was talking about (Mini Series #1) / Atom & His Package: I am downright amazed at what I can destroy with just a hammer (Up End Atom, Tribute Sampler, Hartless Hind) / The Walkabouts: The Light will stay on (Got No Chains, Tribute Sampler, Glitterhouse)

Exmusiker

In der ersten Inkarnation der Locas war Teddy T. Tetzlaff gelegentlicher Gastschlagzeuger bei Konzerten und trommelte auf den EPs Música de la concha und A robot... Der Zufall und die Band Klitpop, deren Gitarrist René Hamann eine zeitlang (viel zu kurz, wie wir finden) Keyboard, Melodica und Percussion bei uns spielte, führte Kurt Kreikenbom zu uns, einen herzensguten und hochkomplizierten Tausendsassa. Kurt ist einer der ehrlichsten und aufrichtigsten Freunde, den die Locas noch heute als lieben Gast auf ihren Konzerten begrüßen, zusammen in einer Band zu spielen hat jedoch an einem bestimmten Punkt nicht mehr funktioniert. Er lebt mittlerweile in Berlin, wo er weiterhin unbeirrbar und mit aller Hingabe Musik macht. Seine zeitlebens völlig verkannte Band The Furthurs gibt es leider nicht mehr, neben unzähligen Band- und Soloprojekten spielt Kurt seit 2005 Schlagzeug bei Doc Schoko.
Im Frühjahr 2008 trennten sich die Wege von den Ur-Locas und Maurizio Arca.

 

Geld

Locas In Love haben unterm Strich nie Geld verdient, aber auch noch nie, wirklich nie, Geld verloren. Es gab zwar Momente, in denen wir vierstellige Eurosummen von einer Tour mit nach hause brachten, aber wir wurden auch regelmäßig um unser Geld gebracht. Siehe dazu die Punkte Bus, Musica de la Concha, Management (etc). Geld, das wir dennoch übrig haben geben wir meistens sofort wieder aus, um Synthesizer zu kaufen, in Studios zu gehen oder solche Sachen eben. Keiner von uns kann davon leben, mit Locas In Love zu tun zu haben (andererseits könnte keiner von uns ohne Locas In Love leben), aber bislang haben wir konsequent vermieden, eine ruinöse Band zu betreiben und sind sehr froh, bislang bei keiner einzigen Tour draufgelegt zu haben.
Klassische Geldquellen können auch für Locas In Love und ihre Mitglieder Dinge wie Jobs, Eltern, ebay, Bafög usw. sein und eine zeitlang auch in bescheidenem Umfang Karpatenhund .


Gründung

Locas in Love wurden genaugenommen in drei Schritten gegründet. Der erste im späten Sommer 2001, als Björn Sonnenberg (der zu der Zeit noch bei Unser Kleiner Dackel (später: The Dackel 5) spielte und eine ganze Serie von Soloprojekten unter so klangvollen Namen wie The Björn Puslavki Experience, Björn & The Krawallers und Björn & The Class Struggle Kids in die Welt entlassen hatte) anlässlich der Supportshows auf der Europatournée des Labelkollegen Chick Graning statt eines weiteren kurzlebigen Soloprojektes gemeinsam mit Stefanie eine richtige Zweitband gründen wollte. Somit sind Stefanie und Björn die Ur-Locas. Bei vielen frühen Konzerten war zudem Teddy von UKD als Gastschlagzeuger dabei. Ziel sollte es sein, den lauten Rock bei UKD zu lassen und zu sehen, wie weit man mit Akustikgitarre, Melodika, Blockflöte, ähnlichen Instrumenten und generell Leisesein kommt. Fast zum Erstaunen aller Beteiligten kam man damit ziemlich weit. Diese Inkarnation der Band spielte einige Konzerte und veröffentlichte eine EP.
Im Dezember 2001 erfolgte der zweite Gründungsschritt als sich Niklas, bis dahin ein sehr flüchtiger Bekannter, auf offener Straße wenig bescheiden als unglaublich versierter Multiinstrumentalist angepriesen hatte und prompt auf der wackeligen Basis dieser Selbstinszenierung als drittes Bandmitglied aufgenommen wurde. In den folgenden Jahren stellte sich heraus, dass sich hier drei Menschen gefunden hatten, die aus ganz unterschiedlichen Gründen nichts lieber mit ihrem Leben anfangen wollten, als in eben dieser Band zu spielen.
Folgerichtig spielten sie also noch einige Konzerte mehr und veröffentlichten zwei EPs (jeweils mit Teddy als Studioschlagzeuger) und eine Split-7“ mit der Band Katze (in der eher rumpeligen Beatrock-Phase zwischen Herbst 2002 und Januar 2004, als Kurt Kreikenbom Schlagzeuger war).
Im März 2004 wurde schließlich der letzte Schritt der Bandgründung vollzogen als Maurizio Arca, der bis dahin bei der befreundeten und zu jener Zeit leider gerade aufgelösten Band Luc Tonnere gespielt hatte, zum Schlagzeuger und offiziellen vierten Mitglied gewählt wurde. Nun endlich eine richtig fertige Band spielten die Locas noch viel mehr Konzerte und veröffentlichten endlich ihr erstes Album. In dieser Besetzung spielten wir bis Anfang 2008 und veröffentlichten noch unser zweites Album Saurus. Wie bei Spinal Tap gelernt, wechselte der Schlagzeuger, Christian Schneider von Grafzahl stieß dazu.

 

Jobs

Niklas arbeitet seit 1994 als Fachmann für Outdoorbedarf - zu Beginn seiner Karriere in einem Aachener Laden, der von zutiefst zwielichtigen Gestalten geführt wurde, später im gutbürgerlichen Bonn und heute bei Blackfoot in Köln - und verkauft nahezu mit derselben Leidenschaft Zelte, Schuhe, Rucksäcke, Pulvernahrung und hochwertige Daunenschlafsäcke wie er verzerrte Gitarre spielt. Seit 2008 arbeitet er überdies in (für seine Band) unklarer Funktion in einer Agentur, seine Aufgaben haben mit Red Bull und Recherche zu tun und er hat Visitenkarten, die er allerdings lange verheimlichte. Seit seinem Praktikum bei der Musikzeitung Spex zwischen August 2000 und Juli 2001 steuert er Beiträge als freier Mitarbeiter bei, was ein vorläufiges Ende mit dem Ende der Zeitschrift in ihrer alten Form Ende 2006 fand. Seine schönsten Erlebnisse in dieser Funktion waren u.a. Ausflüge wie nach Detroit, um die White Stripes zu treffen oder die Broken Family Band in London. Viele Jahre zuvor, als er als renitenter 17jähriger beim Klauen von Iggy Pops Album American Cesar erwischt wurde, beendete er geläutert seine Karriere als Ladendieb.
Stefanie arbeitet seit Sommer 2005 im Studio Akustische Kunst des WDR-Hörfunks und den Rest der Zeit an Illustrationen (u.a. für die Locas In Love), Comics und Dingen, über die ihre Homepage einen kurzen Überblick verschafft. 2001 war sie für ein Semester wissenschaftliche Hilfskraft bei Professor Rothe in Heidelberg, in den Sommerferien 1999 arbeitete sie einige Wochen in der Gold- und Silberscheideanstalt Pforzheim. Besonders in ihrer Zeit als aktiver Teenager war Ladendiebstahl auch für Stefanie eine Herausforderung. Sie war auf Nahrung und Schmuck spezialisiert und wurde nie erwischt.
Björn hat klassische Kleinjobs wie Inventur, Zeitungen austragen oder beim 'Jugendradio' arbeiten zuhauf angesammelt und konnte so sein ganzes Leben auf Kleinkriminalität verzichten. Im Dezember 2001 begann er, in der Onlineredaktion des Deutschlandradios zu arbeiten, beendete das Kapitel aber wegen totaler Unterforderung, Langeweile und Personalwechsel ernüchtert Ende Dezember 2005. Von Januar Bis August 2006 stand er einmal die Woche im Schallplattenladen Normal hinter der Theke und hat die Annahme bis auf weiteres aufgegeben, dass er noch mal einen Job annehmen wird.
Mauri, Schlagzeuger zwischen 2004 und 2008, hatte sehr viele Jobs und die meisten davon relativ kurz, z.B. verkaufte er im Sommer 2004 eine Woche lang Lose am Telefon, resignierte aber psychisch ausgebrannt über Glücksspiel und Kapitalismus. Er war außerdem Tonstudioassistent, Händler für Vintageschlagzeuge, Fahrradreperateur, beim Osnabrücker Lokalfernsehen oder Plattenfirmenpraktikant. Oft macht er eine Marktforschung mit, manchmal war er Kabelträger beim WDR und konnte so hautnah den Papst erleben, als er 2006 den Weltjugendtag in Köln 'unsicher machte'. Im Gegensatz zur zwielichtigen Vergangenheit von Stefanie und Niklas steht Mauris: er machte ein Schulpraktikum bei der Polizei, das ihm sehr gut gefiel.
Der Schneider ist auf Jobs spezialisiert, die mit Computern zu tun haben. U.a. deshalb gilt er als Bill-Gates-Typ. Er unterrichtet außerdem Schlagzeug.



Konzerte

Unsere Konzerte sind meistens große, besondere und schöne Ereignisse (für uns) mit hohem Erlebnischarakter, die wir entsprechend in unserem Tagebuch dokumentieren. Ein Konzert ist natürlich mehr als die 40 oder 60 Minuten, die wir unsere Stücke spielen (im Übrigen haben wir eine Tendenz, eher kurz als lang zu spielen, was manche kritisieren. Wir arbeiten daran.), es setzt sich zusammen aus der Fahrt, den Rastplätzen, an denen man Pause macht, dem Wetter, der Musik, die im Tourbus läuft, der Laune, die man mitbringt oder die im Bus entsteht oder sich verändert, den Anrufen, die Benni auf seinem Handy geschäftig entgegennimmt, der Ankunft, dem Kennenlernen neuer Clubs, Räumen, Orten und Leuten, dem Wiedersehen von Freunden, dem Essen, den Bands, die ggf. auch spielen, dem Publikum (wie viele Leute sind gekommen, wie reagieren sie auf das, was wir tun und wie können wir auf sie reagieren?), den Momenten nach dem Konzert, wenn sich entscheidet, ob man den Rest des Abends ein großartiges Gefühl hat und alle umarmen könnte oder niedergeschlagen ein dumpfes Gefühl von Scheitern und Zeitvergeudung mit ins Bett nimmt, dem Auf- und Abbau, dem Ort, an dem man schläft und aufwacht und so weiter. (Vieles davon ist schon Teil des Aspekts Tour)
Wir glauben, daß unsere Konzerte im Bestfall ziemlich gut sind.

 

Label

Unsere erste EP erschien auf Björns Label Wald & Wiesen Tonträger. Die zweite dann auf dem Hamburger Minilabel Kontraphon, die dritte bei Hobby Deluxe aus Berlin, wo auch die CD-Version unseres Albums herauskam. Die Split-7“ mit Katze veröffentlichte der damalige Katze-Bassist Paul Greco auf seinem Label Krautpop. Seit sie das Vinyl von unserem ersten Album veröffentlichten, ist Sitzer Records aus Köln unser aktuelles (und sehr gemütliches) Zuhause, mit denen wir trotz des Wechsels zum Majorlabel mit Karpatenhund weiterarbeiten wollten. SAURUS erschien daher durch die Zusammenarbeit beider Labels unter der Flagge Sitzer/Virgin.
Wir haben (bis auf Virgin) mit keinem der Labels, mit dem wir arbeiteten, einen Vertrag gemacht sondern das Plattenmachen stets als Handschlagabkommen mit Freunden betrieben. Obwohl wir mit Saurus nahezu die einzige Band waren, die zwischen 2007 und 2008 bei Virgin Dtld. keine roten Zahlen schrieb, ließ uns der Mutterkonzern EMI gehen, als Virgin aufgelöst wurde und Winter erschien wieder komplett bei Sitzer.

 

Management

Wir haben einige Male versucht, mit 'Partnern' zu arbeiten. Meistens war es ziemlich enttäuschend, z.B. die Arbeit mit einem Konzertagenten, der sich immer wieder CDs von unserem Label geben ließ und sie wie irre durch Deutschland schickte; mit dem Aussenden von ca. 4-500 CDs über einen Zeitraum von zwei Jahren organisierte er immerhin um und bei 10 Konzerte, von denen die meisten nicht besonders gut waren (eines war dafür super und fantastisch bezahlt). Also machten wir nach wie vor weiterhin selber Konzerte ab, um überhaupt zu spielen (von dieser Schelte ausgenommen ist ein gewisser 'Dude', der einige Zeit unsere Konzerte betreute. Ihm haben wir nicht nur dafür zu danken, daß er uns mit Nikki Sudden - RIP - zusammengeführt hat).
Ein anderer Vorstoß in die Sphäre der 'Zusammenarbeit' lief so, dass dieser Typ ankam, den alle hassen und vor dem jeder warnt, da er nahezu jedem Geld schuldet, der ihn kennt, den wir aber mochten und dessen Glaube an die Locas uns überzeugte. Wir behaupten nach wie vor: er hat Spitzenideen, eine Band nach vorne zu bringen. Er vergisst nur unmittelbar nachdem er sie ausgesprochen hat, sie dann umzusetzen. Zugesagtes Geld wurde regelmäßig nicht bezahlt und wir mussten mehr als ein mal unsere Eltern beleihen, um die Schulden zu begleichen, die wir in der Annahme machten, dass ein Wort ein Wort ist. Eine sehr ernüchternde Geschäftsbeziehung, bei der wir uns lange weigerten, uns einzugestehen, dass wir uns so geirrt hatten.
So haben wir ein ums andere mal Verlagsrechte leichtfertig weggegeben oder uns zurückgelehnt und gedacht, dass jetzt andere tüchtig für uns arbeiten und sogar Profis, um ein ums andere mal viel zu spät zu merken, dass wir am besten fahren, wenn wir gar nichts weggeben und alles selber machen. Die Fehler, die man selber macht, macht man meistens nur einmal und muß sich nicht darüber ärgern, daß andere der Band schaden.
Nachdem aber unser Freund Benjamin Walter, damals noch Bassist bei Luc Tonnerre, als Tourbegleiter der Dackel bei ihrer letzten Tour unentbehrlich geworden war und die Locas immer häufiger zu Konzerten begleitete, im Studio besuchte, ihnen Süßigkeiten schenkte oder gut zusprach, wurde er nach und nach zum fünften Bandmitglied. Er steht zwar nicht auf der Bühne (bzw. nur selten, wenn er aufgepeitscht bei Rette Unsere Seele auf die Bühne rennt und den Refrain mitbrüllt), zieht aber sämtliche Fäden im Hintergrund und ist unser Booker und Manager in Personalunion. Vieles, was wir bei den gescheiterten Versuchen mit früheren 'Partnern' vermissten, finden wir bei Benni. Jede Idee oder Anregung, die wir haben, notiert er in ein kleines Büchlein und macht sich sofort an die Umsetzung (ähnlich wie Spinal Taps treuer Manager Ian Faith die Stonehenge-Kulissen), er behält die Übersicht über unsere Finanzen und Termine, organisiert Konzerte und begleitet die Band auf Tour. Dann strukturiert er liebevoll jeden Tag, sorgt für Pünktlichkeit, überwacht den Soundcheck, führt Interviewpartner zu uns, sorgt dafür, daß wir uns wohlfühlen, brüllt die Veranstalter an: der Herr Sonnenberg BRAUCHT aber seinen Apfel und zwar nicht gleich sondern SOFORT und das bitte PRONTO! Während des Konzertes filmt er meistens die Band, weil diese akribisch an einem eigenen Konzertarchiv arbeitet, danach verkauft er am Merchandisetisch unsere Produkte und rechnet später mit dem Veranstalter ab.
Die Arbeit mit einem Freund, der die Band mag und Organisationstalent hat, können wir empfehlen, da es in unserem Fall und mit Benni so ist, daß wir wissen: wenn etwas nicht funktioniert oder nicht passiert, liegt es daran, daß es eben nicht geht und nicht daran, daß mal wieder jemand vergessen hat, sich rechtzeitig darum zu kümmern. Benni sucht immer nach Lösungen statt Probleme zu beklagen, ein Ansatz, den wir vernünftig finden. Er weiß, daß bei uns nicht viel zu holen ist und legt sich dennoch ins Zeug als wären wir es, die ihm die Miete seiner geilen Neverland-Ranch bezahlen.
Dieser Absatz soll weniger ein Loblied auf Benjamin Walter sein sondern vielmehr erklären, daß wir nicht im klassischen Sinne mit Booking und Management arbeiten, das auch nicht mehr um jeden Preis wollen und diese Arbeitsweise allen anderen Bands, denen es wichtig ist, Kontrolle und Übersicht über ihre Angelegenheiten zu behalten sehr ans Herz legen. Entweder selber machen oder einen Freund finden, dem man hundertprozentig vertraut und der sich vor mühsamer und gelegentlich freudloser Arbeit nicht scheut.

 

Name Locas In Love ist eine Comicserie und Teil der großangelegten Love&Rockets-Serie der Bros Hernandez, einem Independentcomic, der seit den 80ern erscheint und so spannend und weitreichend ist, wie mancher Traditionalist mit Hang zur Prahlerei es von Prousts verlorener Zeit oder James Joyces Ulysses behauptet. Mittlerweile ist die Locas-Unterserie dieses grenzenlosen Kosmos auch als einzelner wunderschöner Sammelband erschienen.
Wir finden aus vielen Gründen, dass der Name passend und gut ist. Der naheliegendste ist, dass Locas In Love gut klingt. Der nächste, dass Stefanie und Björn große Comicfans sind und ganz besonders das Oeuvre der Hernandez-Brüder lieben. Ein etwas entlegenerer Grund ist, dass Liebe und Wahnsinn darin auftauchen. Diese Dinge haben wir in unserer Band immer wieder erneut entdeckt, aber bei der Namensgebung spielte das keine Rolle. Daß eine deutsche Band mit einem spanisch-englischen Namen daherkommt hat für uns keine Bedeutung und keinen Grund.
Proberaum

Wir proben in einem Kellerraum in Köln. Sommer 2004 bis April 2006 waren wir im Keller unter den ehemaligen EMI-Studios, zogen dann aber ins Nebengebäude unter einen Serverraum.
Unser erster Proberaum war in Köln-Ehrenfeld hinter einem Güterbahnhof oder etwas ähnlichem. Es war schmutzig, dunkel und kalt, alles voller Proberäume und irgendwann wurde die Tür aufgebrochen. Die irren Einbrecher stahlen nichts wirklich wichtiges, nur eine Bohrmaschine und ein Multieffektgerät, mit dem Niklas eigentlich prima Stadionrockelemente in die Band einbringen wollte. Schöner Ärger. Dann zogen wir bei Klitpop mit ein, die in Köln-Bilderstöckchen in einem herrlichen, großen Raum mit Tageslicht in einem ehemaligen Bahnwärterhaus probten. Dort blieben wir bis die Proberaumgesellschaft (wir, Klitpop, Katze, Luc Tonnerre und die Furthurs) im Frühjahr 2004 zerfiel, worauf eine lange Zeit des Vagabundierens durch fremde oder befreundete Räume folgte. Bilder aus unserem herrlichen Proberaum stehen unter Bilder.

 

Seitenprojekte Björn, Niklas und Stefanie spielen ausser bei Locas In Love auch bei Karpatenhund, wo es ihnen darum geht ihre Idee von radiotauglicher Musik zusammen mit ihrer Freundin Claire umzusetzen. Trotz der großen personellen Überschneidungen haben die Bands weder in ihrer Arbeitsweise noch in ihren Zielen viel gemeinsam, weshalb es die Musiker überrascht bis verwundert, wenn die beiden über einen Kamm geschoren werden.
Björn, Niklas und Stefanie betreiben nebenher die
Locas Electronicas, die zuerst sozusagen die Ursuppe von Karpatenhund waren, mittlerweile jedoch ein eigenständiges Unternehmen am Rande der Legalität sind. Erste White-Labels werden bald erscheinen.
Niklas nimmt bisweilen unter dem Namen The Salkin Red Songs auf, die etwas zu zerfahren für die Locas sind. Manchmal erscheinen sie auf Samplern oder auf seiner Homepage.
Björn und Niklas bilden das Look at Us We Formed A Soundsystem. Während der Aufnahmen zu What Matters Is The Poem entstanden, später kurz im Stereo Wonderland sesshaft, dann wegen künstlerischer Differenzen aufgelöst sorgt das wiedervereinte Team seit Spätsommer 2006 erneut für Furore.
Außerdem gibt es noch die Bear Machine, das Produktionsteam von Stefanie, Björn und Niklas.


Songwriting

Gelegentlich werden wir gefragt, wie wir unsere Stücke schreiben, ob zuerst den Text, dann die Musik oder andersrum, ob einer von uns mit einem fertigen Song in den Proberaum kommt, ihn auf der Gitarre vorspielt und die anderen dann einfach mal machen und so weiter. Wir können es nicht genau sagen. Wir haben, wie vermutlich die meisten, kein Rezept, nach dem es läuft. Die Songs passieren eben irgendwie und kommen zu uns. Wir fangen sie dann einfach nur ein. Was die Gedankenmaschine anwirft, die dann einen Song ausspuckt, ist immer etwas anderes. Es kann ein Geräusch sein, eine Akkordfolge, ein Wort, ein Rhythmus, ganz egal. Manche Stücke schreiben sich wie von selber in 5 Minuten, mit anderen macht man zwei Jahre herum, bis man sie da hat, wo sie hin müssen. Björn, Stefanie und Niklas schreiben Texte und Musik für die Locas In Love, manchmal alleine, manchmal zusammen.

 

Sound

Für uns selber ist es sehr langweilig, wenn wir uns, unseren Sound, unsere Genrezugehörigkeit in Interviews selber beschreiben müssen. Wir sehen das journalistische Verlangen nach solchen Verortungen durchaus ein, aber glauben einerseits, dass es nicht unsere Aufgabe ist, da wir nie eine Agenda hatten, was wir alles dürfen und was nicht, wenn wir auf eine bestimmte Weise wahrgenommen werden wollen oder in einem bestimmten Genre, einer bestimmten Szene auftauchen. Andererseits waren Locas In Love von Anfang an als Versuch angelegt, jederzeit alles sein zu können und jeden Ort erkunden zu können. Wir haben uns stets gegen Vereinnahmungen gewehrt und gegen jede Form der Selbstbeschränkung und eigentlich immer nur dasselbe getan: bei jedem Song aufs Neue probiert, ihn so zum Klingen zu bringen, wie er es selber verlangt.
Uns schien es von Anfang an unsinnig, uns als Musiker und als Band irgendwie zu beschränken, wenn wir als Musikfans und Plattenkäufer auch nicht bereit sind das zu tun. In allem zwischen Simon & Garfunkel und Crass, zwischen Sonic Youth und Johnny Cash gibt es eine geteilte bedingungslose Hingabe an die Musik, die für uns wichtiger ist als die technischen oder vermeintlichen anderweitigen Unterschiede und die es uns leicht macht, in all dem Ansätze zu finden, an die wir mit unserer eigenen Musik anknüpfen wollen.
Wir haben uns naturgemäß im Laufe der Zeit verändert und dementsprechend auch Aspekte unseres Songwritings oder unserer Fertigkeit und Fähigkeiten, Songs zum Klingen zu bringen. Aber das ändert nichts daran, dass es bei Locas In Love immer in erster Linie um den Versuch gehen wird, dem, was Musik für uns bedeutet, gerecht zu werden.
Kurz: wir wissen selber keinen vernünftigen Namen, keinen Überbegriff für das, was wir tun. Wer eine gute Idee hat, wie man dazu sagen kann, darf sich gerne melden, da es ganz bestimmt Worte gibt, die greifbar machen, was es ist. Nur uns selber interessiert es wenig, diese Antwort selber zu finden und zu geben. Und jeder Journalist, der uns die Frage stellen will sei hiermit angehalten, sie sich selber zu beantworten.
Eine Hilfestellung mögen neben unseren Konzerten und Platten die mp3s unter Musik oder die Livevideos unter Bilder sein.

 

Studio

Unsere ersten beiden EPs haben wir komplett selber aufgenommen und abgemischt, zu großen Teilen mit Björns 8-Spur-Kassettenrekorder, den er als die beste Investition seines Lebens ansieht und mit Geld, das er von seiner Konfirmation angespart hatte, seinem Onkel Jens Sonnenberg abkaufte (Das Schlagzeug für Río Veneno hat Björn in Daniel Deckers Keller gespielt, der Rest wurde in seiner und Stefanies damaliger Wohnung, Los Estudios Mangoreport gemacht. Die Basics für Robot nahm Björn in seinem Elternhaus in Mühlacker und Klitpops Proberaum in Köln auf, Christoph Schneider von Clayton Farlow übertrug die Spuren in den Computer, damit Niklas übernehmen konnte und restliche Aufnahmen und den Mix in seiner Bonner Wohnung durchführen).
Die dritte EP nahmen wir in Oliver Maurmanns Startrack-Studio in Schaffhausen am Rhein auf, einem tollen Studio, in dem wunderschöne Instrumente stehen. Christoph betreute unsere 7“ und nahm die zwei Songs im Wahlestudio in Düsseldorf auf, wo er sie noch in derselben Nacht abmischte. Wir waren mit der Zusammenarbeit zufrieden und machten auch das Album gemeinsam, zunächst mit Kurt am Schlagzeug ein Wochenende im Studio One&One in Köln, verwarfen die Aufnahmen jedoch und begannen mit Mauri erneut, diesmal im Kölner Propeller Studio, wo wir allerdings nur Schlagzeug aufnehmen konnten, weil wir für mehr Studiozeit kein Geld hatten. So zogen wir mit Christoph durch diverse Proberäume, nahmen auch manches für das Album selber auf, in anderen Proberäumen, Elternhäusern oder unseren Wohnungen (ist alles in den Credits dokumentiert). Abgemischt hat Christoph das Album in seiner neuen Wohnung in Köln, während der langgezogenen Aufnahmen zog er aus seiner Düsseldorfer Wohnung aus, in der manche Bassspuren eingespielt wurden.
Weil wir mit der Zusammenarbeit und dem Ergebnis nicht so glücklich waren wie wir uns ursprünglich erhofft hatten, begannen wir, selber aufzunehmen und uns gelegentlich Hilfe dazuzuholen oder Rat zu erfragen. Wolfgang, ein Freund der Band und Björns Verleger, stellte uns Aufnahmeequipment oder sogar seinen herrlichen Studioraum, das ehemalige EMI-Studio, unter dem wir proben (s. Proberaum) zur Verfügung, wenn dort nicht gerade BAP oder andere Bigshots zugange sind, ansonsten ziehen wir uns in unseren Proberaum zurück und nehmen auf.
Auf der unbetitelten Single auf Sitzer Records sind die ersten Stücke, die wir komplett selber aufgenommen haben und zwei, bei denen uns Wolfgangs Mitarbeiter Sascha Breuer-Rölke sowie Daniel Klingen von Subterfuge bei den komplizierten Schlagzeugaufnahmen unterstützten, der Rest aber auch Eigenarbeit ist. Lediglich für die Abmischung baten wir Tobias Siebert um kompetente Unterstützung, die er uns in seinem umgezogenen und neu eingerichteten Studio Radio Buellebrueck gerne gab.
Nach und nach rüsten wir unseren Proberaum immer mehr zu einem Ministudio um, sind vom Ziel und dem benötigten Equipment aber derzeit noch relativ weit entfernt.
Unser zweites Album SAURUS haben wir auf dieselbe Weise aufgenommen wie die EP auf Sitzer. Vier Stücke stammen aus den Sessions mit Daniel und Sascha, den Rest haben wir komplett allleine aufgenommen und 'produziert'. Zum Abmischen flogen wir nach Amerika, um in Peter Katis' Studio mit ihm zu arbeiten, eine Erfahrung, die für uns einer religiösen Erweckung gleichkam. Insgesamt war der Ausflug nach Amerika mit Abmischen und Konzerten, die wir dort gaben, ungefähr das Schönste, was wir bis dahin je erlebt hatten und dementsprechend positiv stehen wir SAURUS gegenüber.
WINTER nahmen wir zur Hälfte im Wohnzimmer von Stef und Björn auf, zur Hälfte im Haus von Julie & Sam in Bushwick, Brooklyn und in Peters Tarquin Studio in Bridgeport, während Peter das zweite KHund-Album abmischte (Effizienz). Die Streicher nahm Niklas in Peers Wohnung in Berlin auf, den Mix unternahm Niklas in seiner Bude am Ebertplatz. Für die Aufnahmen gaben wir exakt 0 Euro aus. (Dokumentiert auf intro.de)

 

Tour

Wir gehen auf Tour, so oft wir können. Tour bedeutet, mehrere Konzerte in Folge zu spielen in einem möglichst engen Zeitraum. Unser Rekord waren bisher 17 Konzerte am Stück ohne eine einzige Unterbrechung im April 2005. Eine Spitzentour! Auf Tour sein ist fast immer schön, unbeschwert und erfüllend für uns, selten anstrengend oder belastend. Wir können nicht sagen, wo wir besonders gerne auf Tour sind, freuen uns aber besonders, wenn uns eine Konzertreise nach Berlin führt, wo wir oft und gerne spielen und wo es noch kein einziges mal schlecht war. Wir lieben die Abwechslung, das Abenteuer, das Unterwegssein mit Mission und festen Abläufen, das Treffen von alten Freunden, tollen Bands und neuen Leuten.
Es ist immer gut, auf Tour um den ADAC zu wissen und mindestens ein Bandmitglied mit (Plus-)Mitgliedschaft zu haben, nur so als Tip. Unsere Touren stellt Benni zusammen.

 

Veröffentlichungen

Rio Veneno
Es gab eine kleine Band (Stefanie und Björn, die erst in Heidelberg, dann in Köln in der Wohnung Stücke spielten), eine Idee, wie sie klingen soll, ein paar Songs und - eine Tour. Diese Tour brachte Zugzwang in die Hausmusik: es mußte ein Set her und am besten ein Demotape oder eine CD, um sie auf Tour verkaufen zu können. Während Stefanie in den Tagen um den 11.9.2001 eine Woche in Spanien war, besuchte Björn seinen neuen Bekannten Daniel Decker in seinem Elternhaus und trommelte dort ca. 25 Songs ein, von denen die, die als erste fertiggestellt wurden, auf Río Veneno landeten. Leider doch nicht rechtzeitig zur Tour sondern erst im November 2001 vervollständigt und mit dem ersten Entwurf von dem, was Locas In Love sein könnten ausgestattet. Aufgenommen und abgemischt in der alten Wohnung von S&B (os Estudios Mangoreport) auf dem 8-Spur-Kassettenrekorder. Die Outtakes von damals gibt es tatsächlich auch, Stefanies Mutter besitzt die einzige existente MC mit den restlichen Songs. Río Veneno war angedacht als reine Demo, um Freunden zu zeigen, was wir als nächstes vorhaben, entwickelte sich aber quasi heimlich zum Bestseller, genauso wie die Seepferdchen, die wir lange als Buttonmotiv anboten (besonders von Pärchen oder verliebten gerne genommen). Der Titel ist natürlich auch einer Hernandez-Serie entliehen.

A Robot Can Make A Hole In The Ground
Die ersten Aufnahmen für diese EP wurden in Mühlacker gemacht, nachdem das Label Kontraphon zuerst um Teilnahme an einer Split-10“ gebeten hatten um der Band dann doch den ganzen Tonträger zur Verfügung zu stellen. Stefanie und Björn nahmen daraufhin in Mühlacker die Grundlagen für die 8 Songs (und eine Coverversion von Jolene) auf. Die weiteren Aufnahmen im Proberaum von Klitpop machten wahnsinnig viel Spaß, wir erinnern uns noch heute gerne an das entfesselte Gitarrensolo zu Wir Wollen Deine Seele, das Björn auf einer ziemlich hässlichen weißen Gitarre spielte, von der niemand so recht zugeben wollte, wem sie gehört.
Die Originalauflage wurde gerade rechtzeitig für einige für uns wichtige Konzerte fertig. Dafür mussten wir sie in aller Eile selber beim Zoll abholen, damit uns noch genug Zeit blieb die (um Geld zu sparen heimlich in einem bekannten Bonner Museum ausgedruckten) Cover aufzukleben, die Beiblätter auszuschneiden und all das einzupacken. Trotz aller Eile hatten wir auf dem Orange Blossom Special Festival in Beverungen nicht so viele Tonträger dabei, wie von uns verlangt wurden.
Weil man fast alles, was wir bis heute musikalisch versucht haben auf dieser EP erahnen kann waren wir froh, als Kontraphon sich entschlossen, eine Neuauflage zu veröffentlichen.

Música De La Concha
Diese Veröffentlichung kam auf relativ verschlungenem Weg zu ihrem Namen, nachdem Björn das Fahrzeug des reisenden Musikers Richard K auf der Straße in Köln gesehen hatte und sich von dem aufgeschriebenen Motto „Heut bin I wieder auf Tour“ auf die Homepage dieses Künstlers locken ließ. Als er die Veranstaltungsorte von RKs Gastspielen seiner Band zeigte, träumte man gleich gemeinsam davon, irgendwann in Kur- oder Strandmuscheln aufzutreten (ist bis heute leider nicht passiert, was uns alle recht traurig stimmt) und redete fortan von fast nichts anderem als von diesen Glanzleistungen der Strandbadarchitektur. Die EP, die zu dieser Zeit aufgenommen wurde, musste folgerichtig „Musik aus der Muschel“ sein, zumal das auf Spanisch auch noch prima und geheimnisvoll klang.
Die EP probten wir im Proberaum der Band Sugarjunkie hinter dem Kultur- und Methadonzentrum Mütze in Köln-Mülheim. Zu dieser Zeit gab es eine kleinere Aufregung um unsere Band, wir hatten ein paar gelungene Konzerte gespielt und es gab Leute, die 'etwas mit uns machen' wollten, denen wir wiederum demonstrieren wollten, wie schnell und ergiebig wir arbeiteten. Also machten wir eben aus dem Nichts heraus ein paar Songs, baten um Geld fürs Studio, fuhren im Juli in die Schweiz und nahmen mit Oliver Maurmann auf. An manchen Stellen leiden wir heutzutage etwas unter den Unzulänglichkeiten, die wir zu dieser Zeit als Musiker und Band noch hatten und die wir hier dokumentierten. Wir gingen zugleich etwas zu übereilt, unvorbereitet, verhuscht und auch vorsichtig zu Werke. Trotzdem denken wir vor allem mit Vergnügen an die sonnigen Tage in Schaffhausen, die geprägt waren von gutem Brot, guter Laune und guten Songs.
Die Leute, auf die wir uns zum 'etwas machen' eingelassen hatten, sollten sich im Laufe der Zeit als furchtbarer Fluch für uns entpuppen, durch den wir sehr viel Zeit verloren und extrem zurückgeworfen wurden ganz abgesehen von Geld, was stets versprochen aber nie bezahlt wurde. Die Studiorechnung beglichen wir nach einem Jahr Mahnungen zum größten Teil dann eben doch selber, wir fürchten, dass das Mastering noch heute nicht bezahlt wurde.

Katze Split-7“

Die beiden Stücke auf dieser 7" wurden unter einigermaßen abenteuerlichen Umständen aufgenommen. Wir fuhren mit all unseren Sachen nach Düseldorf in die Wahle-Studios, kamen etwas zu spät an und machten uns dann daran, die Grundlagen auf Band zu bringen. Da wir nur den einen Tag zur Verfügung hatten und von dem hervorragenden Mischpult, der Tatsache, dass wir tatsächlich auf Band aufnahmen, den tollen instrumenten (eine Hammond B3 und ein Mellotron standen herum) ganz begeistert waren, ging es bisweilen etwas angespannt zu, zumal wir mit Christophs Assistenten nicht so gut zurecht kamen. Trotzdem hat es eine Menge Spaß gemacht, nach einem (wenn auch sehr langen) Arbeitstag mit zwei fertig gemischten Stücken zurück nach Köln zu fahren. Eine Arbeitsweise, bei der keine Zeit verschwendet wird war uns schon immer sehr recht.

What Matters Is The Poem

Die Zeit, die wir für die Single so effektiv nutzten schien sich gegen uns zu verschwören, als es daran ging, unser Debutalbum aufzunehmen. Wir mussten mehrfach den Proberaum wechseln, konnten nicht so oft in Studios wir wir uns das gewünscht hätten, es gab personelle Umbesetzungen, alle möglichen Sorten von Anstrengung und Streit und Beziehungskatastrophen und das Ganze nicht in dieser irgendwie glamourösen Variante, die man aus Rockband-Dokumentationen kennt. Was den Mangel an Kontrolle über das Vergehen der Zeit angeht fühlten wir uns an diese Phase erinnert, als wir den Film Some Kind Of Monster sahen - auch wenn es bei uns leider kein Millionenbudget gab, das wir verbraten konnten. So verbrauchten wir statt dessen nur all unsere Kraft. Erst ganz gegen Ende der Aufnahmen waren wir wieder so weit, dass uns als Band klar war, wie wir funktionieren wollen, so kamen einige der beseeltesten Aufnahmen erst recht spät in diesem Prozess zustande.
An vielen sehr langen Abenden entstand das Artwork in der alten Wonung von Stefanie und Björn, wobei die Arbeitsteilung meist so aussah, dass Stefanie wie besessen arbeitete während Björn und Niklas mit epischen DJ-Battles für die nötige Unterhaltung sorgten. Große Hits in dieser Zeit hatten Gallon Drunk, Tommy Roe, Michel Polnareff und Teenage Fanclub.
Der Titel konnte sich gegen diverse andere durchsetzen, u.a. auch, weil wir den gleichnamigen Song als mission statement empfanden. Leider wurde meistens mißverstanden, daß es uns in keinem Moment um 'Gedicht' als Wortgeflecht oder Klumpen von sich reimenden Zeilen oder sonst irgendwas textbezogenes geht, sondern um die Idee von einem großen Ganzen, einem Moment, wo alle Elemente genau richtig zusammenkommen und etwas anderes ergeben. Wie in einem guten Song, Essen, Album oder einer Beziehung.

s/t (Reh & Affe Single)

Der Titel, unter dem die CD verkauft wird ist 'Wir fangen von vorne an EP' aber eigentlich ist sie unbetitelt. Dennoch ist es eine ganz treffende Programmbeschreibung, die der erste der vier Songs proklamiert. Nachdem wir 2005 zum ersten mal nichts veröffentlicht hatten, weil wir keine Schnellschüsse mehr machen wollten, war unsere Idee bei dieser EP, zurück zum totalen Selbermachen zu gehen und uns nochmal neu zu definieren. Auf Musik und Verpackung der CD könnten wir kaum stolzer sein und merkten, daß wir als Endlich-wieder-DIY-Band mit unserem Traumpartner Sitzer ein sehr gutes Team abgaben, weil es Oli und Dorea genauso wichtig ist wie uns, daß die Sachen nicht einfach nur eine CD sind sondern noch viel mehr.
Niklas und Stefanie singen eines, Björn zwei der vier Stücke über Neuanfangen, Abrechnen, Rache, Heimsuchung, Wahn, Verfolgungsphantasien und Verschörungstheorien.


SAURUS

bald!

WINTER

bald!